
2. Tag – Freitag, 28.04.2023 – der Weg nach Marinhas
Am 2. Tag begann der eigentliche Carmino de Santiago.
Eine der Mitbewohner im 6 Betten-Zimmer, die Italienerin, hatte den Wecker um 05.00 Uhr gestellt, sodass ich recht früh wach wurde. Mit den Tschechinnen hatte ich mich für 07.40 Uhr verabredet. Somit war genügend Zeit zum Wachwerden, Anziehen , Einpacken und Losgehen. Kaffee bzw. Frühstück gab es erst mal nicht.
Der Weg zog uns direkt auf den Camino Richtung Norden am Strand entlang. Voller Euphorie und frohen Mutes liefen wir auf Holzbrettern und Sandwegen entlang des Ozeans. Das Wasser immer zu unserer linken Seite.

Wow, diese Bilder von den Holzwegen entlang des Strandes kannte ich aus vielen Jakobswegratgebern oder aus dem Internet. Nun lief ich selber diese Wege. Es war schönes Wetter und die Frühlingssonne in Portugal sollte nicht unterschätzt werden.
Nachdem wir ca. 6 km gelaufen waren und nicht gefrühstückt hatten, zog es uns zum ersten Mal ins am Rande der Strecke befindlichen Cafe´s. Dort sollte ich meinen ersten portugisischen Bolos essen. Wirkich lecker und die Rechnung inklusive Kaffee ließ mich darüber nachdenken, sofort nach dem Camino nach Portugal auszuwandern.

Weiter auf dem Camino zogen wir entlang schönster Sandstrände und wundervoller mediterrainer Natur. Zum ersten Mal kam soetwas ähnliches wie Urlaubsfeeling auf, strahlend blauer Himmel bei frühlingshaften 19 Grad Celsius. Was wollte ich mehr? Gegen Mittag lud ein auf dem Weg liegendes Fischrestaurant – das Restaurant „Corta Mar – By Ilda Sousa“ in Apulia zum leichten Mittagssnack ein. Es gab Fischsuppe und Salat, dazu einen wundervollen roten Wein. Nach dem Essen fiel das Weiterlaufen schon ein bisschen schwer, aber Meter um Meter kam auch wieder Vorfreude auf das nächste Etappenziel auf. Direkt am Strand entlang führte uns der Weg über Fao und Esposende nach Marinhas ins „Hostel Costa Selvagem“ Hier sollte ich diesesmal nicht so viel Glück haben und bekam keinen Schlafplatz in einem Gemeinschaftsschlafsaal, sondern nur ein Einzelzimmer. Gar nicht so schlecht, aber gleich um das Doppelte so teuer, was so eigentlich nicht in meinem Budget eingeplant war.
In diesem Hostel hier in Marinha sollte nun die Routine des Camino beginnen: Ankommen, duschen, Wäsche waschen, verpflegen … Das sollte nun für die nächsten 10 Tage zum täglichen Programm gehören.
Ich hatte mir jetzt schon die ersten Blasen gelaufen, die es hieß zu versorgen. Im Anschluss in die einzige Dusche und später draussen Wäsche waschen und auf die Leine hängen. Mrine beiden Begleiterinnen wollten noch runter zum Strand und eine runde schwimmen, also ging ich mit. Auf dem Rückweg kamen wir an einem „Tante Emma-Laden“ vorbei, wor ich mir 2 Dosen Fisch holte. Das sollte mein Abendbrot für heute sein.
Wir hatte die Übernachtung mit Frühstück gebucht, was aber relativ spät angesetzt war, nämlich um 07.30 Uhr. Also verabredeten wir uns für den nächten Tag entsprechend spät.