
5. Tag – Montag, 01.05.2023 – Weg nach Sao Pedro da Torre (Valenca)
Der 1. Mai ist jedes Jahr ein besonderer Tag – der Sterbetag meiner Mutter. Ich hatte versprochen, für sie einen Gedenkstein auf dem Camino zu hinterlassen. Das sollte mir aber erst 3 Tage später gelingen.
Recht früh zog es mich in die Bäckerei in der Nachbarschaft um ein halbwegs gutes Frühstück mit belegtem Brötchen und Kaffee zu bekommen. Keine 100 Meter nach dem Start, nach dem Frühstück, passierte es ein 2. Mal: Ich knickte „böse“ um und wieder schmerzte der rechte Fuß wie verrückt. Das legte sich, aber wie sich später zeigte, wurde der Fuß im Bereich des Mittelfußknochen blau. Die Blasen unter den Füßen wurden ebenfalls immer größer und „rundeten“ den Schmerz ab. Nach einigen Hundert Metern traf ich auf Maria aus der Slowakei. Sie und Elena, eine deutsche Studentin, hatte ich am Vorabend kurz vor der Herberge überholt. Maria und ich liefen von nun an zusammen. Wir unterhielten uns die ganze Zeit in Englisch und waren uns irgendwie sympathisch. Sie war ebenfalls ein wenig „angeschlagen“ durch Schmerzen in der rechten Wade.

Von daher passte es, dass wie zusammenliefen. In einem der kleineren Dörfchen, die wir durchquerten, in Lanhelas, trafen wir auf einen älteren Einheimischen, der ganz viel Wert darauf legte, sich mit uns vor einem Marienbild fotografieren zu lassen. Anschliessend zog er aus seinem Portemonnaie ein Zettel mit seinem Namen und seiner Adresse – Jose Guerreiro Amaro, Cantinho da Vacarica No 30, 4910-209 Lanhelas Caminha, stand auf dem Zettel. Ein sehr herzlicher Mensch, ebenso wie die ältere Dame, die sich dazu gesellte, scheinbar seine Frau.
Nachdem wir das Dorf Lanhelas hinter uns gelassen hatten führte uns der Weg weiter durch malerische Dörfer mit wundervollen Kapellen. Auf halber Strecke, und wir hatten bis dahin kein einziges Cafe gefunden, zog es uns in die ersten amerikanische Burger-Kette (Nicht die mit MC ) um eine kalte Cola und einen Kaffee zu genießen. Weiter ging es immer am Fluss entlang, auf der anderen Seite war Spanien zu sehen.






Nach etwa 20 Kilometer erreichten wir dn kleinen Vorort von Valenca, wo sich meine Herberge befand. Maria musste leider noch ein paar Kilometer ohne mich weiter laufen. Meine Herberge Alvorade Medieval entpuppte sich als bis hierhin beste Herberge, die ich auf meinem Camino besucht hatte. Die Herbergseltern Ana und Pedro waren mega nett und zuvorkommend. Die Herberge hatte einen Pool , sodass ich a) meinen verstauchten Fuß und b) meine Blasen kühlen konnte, das war so wundervoll. Abends gab es für ein paar Euro ein total leckeres Pilgermenü. Zusammen mit drei älteren Italienern, die ihr Rentendasein mit dem Pilgern verbrachten, saß ich beim Abendessen und war heil-froh die Herberge gefunden zu haben.




